Ja wenn Du von einer Sekunde auf die Andere durch ein Unfalltrauma aus Deinem gewohnten Leben, Deinen gewohnten Bahnen gerissen wirst, verstehst Du ´mal die Welt nicht mehr! Auf einmal hast Du die gewohnte Kontrolle über Deinen Körper und dessen Funktionen verloren. Es ist schwer plötzlich einen Katheder aus Deiner Blase verpasst zu bekommen und sobald Du mobilisiert wirst in der Anfangsphase eine Inkontinenzeinlage (im Volksmund: Windel) tragen zu sollen. Du … Du fühlst Dich hilflos wie ein Baby! Je nach Höhe der erworbenen Querschnittlähmung sind nicht nur Deine Beine, sondern auch Deine Arme auf die eine oder andere Weise betroffen. Da stehen dann bei den Visiten Personen in weißen Mänteln da und schwafeln davon „Man muss mal abwarten was bleibt“ oder „DAS wird schon wieder“! Sie glauben recht gescheit, wichtig und weise daherzureden! Aber …. können sie .. die da scheinbar pumperl gesund neben Deinem Bett stehen, sich wirklich in Dich hineinfühlen!? Nicht wirklich! Ich muss mich selbst aus meiner Zeit als Diplomierte (examinierte) Pflegefachperson an der Nase nehmen. Auch ich glaubte damals mich zumindest teilweise in „meine“ Patienten einfühlen zu können! Falsch gedacht. Auch nicht nur annähernd ist es dann mit der gelebten Realität vergleichbar!! Nach einem anstrengenden und zermürbenden Weg durch die Erst-Reha kommt man dann nach vielen Monaten aus einem „geschützten Bereich“ wieder in ein hoffentlich inzwischen adaptierten Zuhause; und …. in eine wieder neue Realität! Vieles klappt anfangs nicht, so wie man es in der Reha gelernt hat. Ich denke, wir Betroffene müssen alle den Prozess des Ausprobierens, Scheiterns und weiteren neuen Versuchens dahinrollen (gehen). Fehler machen dürfen, Dinge entdecken und unsere Grenzen übertreten, um sich kennen zu lernen. So paradox es klingen mag; aber wir lernen nur durch Lernschritte in Form von Misserfolgen und Rückschlägen. Egal wie lang wir uerschnitt gelähmt sind, diese Lernschritte werden jeden von un, egal ob behindert oder nicht, immer unser Leben lang begleiten. Nur am Ende jedes Misserfolges bzw. Rückschlag´s können wir herauszufinden, was wirklich für uns und am Besten funktioniert.Ich wünsch´ Jeder/Jedem ein liebevolles, bewusstes und sicheres Umfeld, in dem sie/er ihre/seine Erfahrungen machen und teilen kann und Antworten auf alle Fragen findet.